Nach den vielen Fliegenfischerberichten muss auch wieder mal ein Bericht von den Friedfischen her
... daher entschloss ich mich zu einem Tagesausflug in die schöne Steiermark. Einerseits, weil bei meinem Hauswasserl momentan eh net viel geht und andererseits konnte ich meinen alten
Spezi Jakob von meiner ehemaligen Alt-Herren-Truppe endlich mal wieder überreden, mit mir mitzukommen um einen schönen Angeltag zu erleben....
Und so kam es, dass ein 38-jähriger und ein 78-jähriger sich am Parkplatz um 4 Uhr früh trafen und gemeinsam in das weite Land hinterm Wechsel zu fahren. Die Umgebung von Hartberg war das Ziel
... und um halb sechs früh angekommen, stellten wir fest "hoppla noch ganz schön finster hier in der Früh" ... "hast a lampe mit?" "Nö...."
Im Auto herumgekramt ... ahh da ist ja meine Notfalllampe .... a Campingleuchte .. aber hell genug, um in der Dunkelheit unser Klumpert (und das ist ja beim Karpfenangler net wenig) zum
Angelplatz zu bringen. Nachdem wir alles aufgebaut hatten, gingen wir ans Werk ...die Ruten wurdem mit Semmeln, Pellets, Frolic und Mais (inkl. Futterkörbchen) bestückt ... und es war wie immer
zwischen uns ... auf der einen Seite der "Old Schoolfisher" mit seinen Küüs und auf der anderen Seite der "New Schoolfisher" mit den schweren Gewichten ...
Nach einer guten Weile ging mein rechter Bissanzeiger auf eine bekannte "Störmelodie". Störmelodie nenne ich immer einen bestimmten Ablauf ... ein einzelner Piepston dann 1-2 Sekunden nix und
dann wieder einen Piepston usw.
Wie ich hinschaue, bemerke ich, dass die Schnur durchhängt, auf einmal spannt sie sich und wird wieder schlapp ... na super, da wird sich ein kleiner erhängt haben. Die Montage herausgeholt und
siehe da .. eine kleine 20 bis 25 cm Brachse hat sich die Maiskörndl am Haar einverleibt, aber das 80 gr. Blei war wohl zu viel für den kleinen Racker ...
Alle neu ausgelegt und es hieß warten .... da schlug mein Freund plötzlich an und konnte eine nette Karausche mit ca. 30 cm am Frolic Keschern.
Um viertel zehn ca. machte sich die Rute mit der Semmel bemerkbar ... der Freilauf von der Rolle kreischte mein Lieblingslied beim Angeln und nach ein paar Fluchten konnte ich meinen ersten
Karpfen landen. Ein schön gebauter Schuppinger mit 9,2 kg durfte sich fotografieren lassen ...
Gleich darauf konnte mein Kollege ebenso einen wunderschön gezeichneten Karpfen mit ca. 11 kg
fangen.
Die nächsten Stunden war nichts mehr los, was aber auch gut war ... denn so konnten wir uns unser geliefertes Backhenderl in Ruhe essen ...
Am Nachmittag so um 15 Uhr herum bekam ich wieder auf der Semmel einen "Vollrun" .... der Hund wusste sich aber zu wehren ... bei der zweiten Rute schwamm er unter der Schnur herum, bei der
dritten Rute schwamm er oberhalb der Schnur ... dieser XXXXX.
Hat mich einiges an Nerven gekostet aber ich konnte Ihn irgendwie trotzdem in den Kescher bringen ... wieder ein netter Schuppinger, dieses Mal mit 11,2 kg:
An diesem Tag retteten uns die Semmel den Tag ... denn bis zum Abend ging dann nichts mehr ....
und so fuhren wir zufrieden wieder nach Hause.
Und wenn wir bis dahin noch nicht gestorben sind, werden wir wieder fischen gehen .....