Servus Brüder(innen),

nachdem ich die Nachricht bekommen habe, dass ein geschätzter Kollege von meiner Alt-Herren-Truppe seinen letzten Weg angetreten ist, habe ich spontan beschlossen, ein persönliches "Gedenkfischen" an meinen Kollegen zu machen. Die Fahrt ging daher in das schöne Pöllauer Tal in der Nähe von Hartberg, wo wir die letzten Jahre immer gemeinsam gefischt haben.

Donnerstag gleich in der Früh angekommen ... alles hergerichtet und die erste Angel mit einer Semmel (ca. 1/2 Meter übern Boden angeboten) beködert. Die zweite Rute mit einem Pellets bestückt und dann wollte ich die dritte Rute fertig machen .... da ging es bei der ersten Rute schon rund ... sehr schön dachte ich mir "die Carps schon munter" ...
Die erste Flucht vom Fisch pariert und plötzlich macht sich auch der zweite Bissanzeiger bemerkbar ... also gut, Freilauf in der zweiten drinnen lassen und beim ersten Fisch mehr Druck machen. Ich konnte Ihn dann rasch in den Kescher führen .. abhakeln und wieder rasch retour in sein Element. Dann die zweite Rute aufgenommen und schnell geprüft, ob der Fisch noch da ist ... yeah er ist noch dran. Nach ein paar kurzen Fluchten konnte ich dann landen. Beide Fische hatten an die 6 kg, der erste war ein Schuppinger und der zweite war ein schöner Spiegler:

Die eine Rute mit wieder mit der Semmel und die anderen zwei Ruten mit Pellets bestückt und nicht nach allzu langer Zeit kam wieder Bewegung in einer der Pelletsruten ..... Rute nach oben ... doch was ist das? Der Fisch "fetzt" mir die Schnur nur so von der Rolle ... voll dagenhalten und dann sehe ich schon was los ist ... ein Stör katapultiert sich aus dem Wasser. Ich drehte sofort die Bremse härter an um Paroli bieten zu können und nach etlichen Fluchten konnte ich meinen ersten heurigen Stör am Land begrüßen dürfen. 10,5 kg hat das wunderschöne makellose Exemplar gewogen .. einer von meinen Traumfischen.... :

In der nächsten Zeit tat sich dann nichts mehr ... und es tat sich nichts und es tat sich nichts ... Ratlosigkeit machte sich breit. Ich kenn den See jetzt schon länger und über die Mittagstageszeit war immer wenig los .. .aber gar nichts?
Na gut, hoffen wir auf den Abend und die Nacht ... und bin deshalb auf einen anderen Platz gewechselt. Ich hab mir für die Nacht einen "Bunker" gemietet. Von denen gibt es drei dort an dem See und die sehen so aus:

Dort gleich mal die Ruten im Wasser abgelegt und dann konnte ich mich mal ums Abendessen kümmern, was zu einem guten Angeltag dazu gehört ..

Der Abend und die Nacht kam ... aber an den Ruten ging .. NIX
Hey was ist da los .. die Rute mit der Semmel wurde umbestückt auf Boilie und die Pellets wurden immer wieder neu bestückt.

Warten warten warten .. .na das wird eine ruhige Nacht beim schlafen dachte ich mir ... die Uhr kam in die Richtung 23 Uhr und plötzlich tat sich was auf der rechten Pelletsrute ... und jaaa ein "Vollrun"
Ein netter Spiegler um die 4-5 kg hat sich das Pellets einverleibt. Und es ging plötzlich so weiter ... bis Mitternacht konnte ich ca. 10 Karpfen fangen .. als wenn einer einen Schalter umgelegt hat. Ein großer war leider nicht dabei ... alle hatten so zwischen 2 bis 6 kg.
Einen habe ich fotografiert, die anderen wurden schnell wieder zurück gesetzt ...
hier das Musterexemplar:

Doch gegen Mitternacht bekam ich wieder einen Biss auf der rechten Angel ... ein 8 kg schwerer Schuppinger hatte Geschmack am Köder gefunden.Während des fotografierens

( ja ich weiß ... ich hab vergessen die Lampe abzustellen ... )

sang der Bissanzeiger auf der linken Angel plötzlich ... schon wieder ein Doppelbiss !!

Doch bei dem Biss war es anders wie bei den vorherigen ... dieser Fisch schwamm ganz ruhig und kein heftiges Kopfschütteln. Und immer wieder das gleiche ... kaum brachte ich den Fisch in die Nähe von mir, setzte er die nächste Flucht in die Mitte des Sees an ... ganze 6 Mal machte er das mit mir. Dann konnte ich Ihn zum ersten Mal sehen ... den mittleren Kescher, den ich mir vorher hergerichtet habe, tauschte ich gleich gegen den großen ...
Und endlich ... ich konnte ihn in den großen Kescher gleiten lassen. Einen super Drill hat er mir beschert und der Kämpfer war auch noch auf der Matte "aufgedreht" und mir die größte Mühe gemacht, Ihn ruhig zu halten. Ein wirklich schöner und prächtig gebauter stämmiger Schuppinger mit genau 20,1 kg hat mein Pellets für gut befunden ...

Na geht doch dachte ich mir nur ...

Und so ging es weiter ... mehr wie eine halbe Stunde konnte ich meine Äuglein nicht mehr zumachen. Ich fing dann noch ein paar schöne Karpfen, darunter diese hier:

11 KG

13,4 KG

Sobald es hell wurde, war es aus mit den Bissen .... als wenn wieder einer einen Schalter umgelegt hat. Einen einzelnen Biss hatte ich dann trotzdem noch auf der Semmel.. ein 10,5 kg Fisch biss auf meinen Köder. Allerdings war sein Verhalten ein bisschen rätselhaft .. er ließ sich wie ein nasser Fetzen herein kurbeln ... ich dachte schon an eine Brachse oder sowas. Dafür hat er sich dann auf der Abhakmatte "aufgeführt" und daher habe ich beschlossen, ihn ohne Foto gleich wieder in sein Element zurück zu lassen.

Gegen Mittag packte ich dann meine Sachen und beendete meine Fischerei in der Steiermark.